Baureihe 152 ES64F

Im Jahr 1992 begann die Deutsche Bahn mit intensiven Testfahrten der 127 001 von Siemens und Krauss Maffei. Diese Tests führten die Lokomotive auch in das benachbarte Ausland. Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse entwickelten die beiden Unternehmen die Baureihe 152. Sie wurde als reine Güterzuglokomotive ausschließlich für das Wechselstromsystem mit 15 kV 16.7 Hz konzipiert. Mit einem Tatzlagerantrieb ausgestattet erreichen die Lokomotiven eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h.
Im Dezember 1996 wurde 152 001 an die Deutsche Bahn übergeben, im Frühjahr 1997 begann dann die Serienlieferung der Baureihe. Ursprünglich waren 195 Loks bestellt, gebaut wurden aber nur 170 Maschinen. Die österreichischen Eisenbahnbehörden verweigerten der Baureihe 152 den Zugang zu ihrem Netz. Um den grenzüberschreitenden Güterverkehr zwischen Deutschland und Österreich weiterführen zu können, hat die Deutsche Bahn beschlossen, 25 Lokomotiven zu bestellen, die mit der österreichischen Baureihe OBB 1116 identisch sind, die Baureihe 182.
Zwei weitere Lokomotiven wurden an Dispolok ausgeliefert und später an das Unternehmen ITL weiterverkauft.

152 901 152 901 in Oberhausen
Eine Besonderheit ist die einzige sechsachsige Variante der Eurosprinter-Familie die EG 3100-Serie, die in den Jahren 1999 und 2000 an die dänischen Staatsbahnen geliefert wurden. Mittlerweile gehören alle 13 Lokomotiven dieser Baureihe der DB Schenker Rail Danmark Services.
E03 103 E03 103 kurz vor der Nord-Ostseekanal Brücke auf dem Weg nach Hamburg.
Mit der Baureihe 152 wurde die Basis für die "Eurosprinter-Familie" gelegt. Siemens führte damit auch eine eigene systematische Benennung der Lokfamilie ein: Diese besteht aus der Buchstabenfolge ES (Eurosprinter), den Ziffern 64 (die ersten beiden Ziffern der Leistung 6400 KW), einem weiteren Buchstaben (P=Prototyp, U=Universallok, F=Güterzuglok) und eine weitere Ziffer (2=Zweisystemlok, 4=Viersystemlok). Fehlt die letzte Ziffer, handelt es sich um eine Einsystemlok.

152 012 152 012 mit einem Güterzug auf der Zoo-Brücke in Wuppertal
152 018 152 018 in Thüngersheim
152 043 152 043 in Leverkusen
152 131 152 131 durchfährt mit ihrem Zug den Hauptbahnhof Wuppertal
152 134
Der Albatross-Express ist eine Kooperation zwischen der TFG Transfracht International und DB Intermodal. Jahre 2008 feierte sie ihr 10-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund wurden fünf Lokomotiven der Baureihe 152 im "Albatross-Express-Design" beklebt. Auch 2020 fahren die Loks noch so durchs Land.
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Baureihe ÖBB 1016/1116 (ES64U2)

Das Konzept der Mehrzweck-Baureihe ÖBB 1x16 basiert auf der Baureihe BR 152. Die BR 152 ist eine reine Güterzuglokomotive, deren Konstruktion auf der Kombination von Kosteneffizienz und einheitlicher Optik der DB-Loks (Baureihen 101, 145 und 152) zurückzuführen ist. Die ÖBB wollten für ihre Loks ein anderes Erscheinungsbild haben, deutlich zu erkennen an der Frontpartie, der anderen Anordnung der Türen und die klappbaren Aussenspiegel. Hier ist auch der Sicherheitsausstieg bemerkenswert. Da die Loks eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h erreichen, war auch die Aerodynamik ein wichtiger Konstruktionsfaktor. Siemens lieferte zwischen 1999 und 2006 die Lokomotiven der beiden Baureihen mit einer Dauerleistung von 6400 kW.Sie besitzen einen Hohlwellenantrieb, der nötig für die Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h ist. Die Lokomotiven werden in "Ferrari" rot lackiert und tragen das Logo und den Markennamen: TAURUS, der lateinische Begriff für Stier. Die Auslieferung erfolgt in zwei Serien. Die erste Serie trägt die Bezeichnung 1016 (50 Stück), sie ist nur für den Betrieb unter 15kV AC geeignet. Die zweite Serie mit der Bezeichnung 1116 (282 Stück von ursprünglich 350) kann auch mit 25kV AC betrieben werden.

1016 009 1016 009 im Vorfeld des Wiener Bahnhofs
1016 041 1016 041 im Güterzugeinsatz
1116 077 1116 077 vor einem Güterzug in Thüngersheim
1116 090 1116 090 vor einem Eurocity
1116 131 1116 131 in Köln Gremberg
1116 142 1116 142 war von 2003 bis 2014 als City Airport Train (CAT) beklebt
1116 147 Auch im Regionalverkehr werden die Loks in Österreich eingesetzt
1116 182 1116 182 fährt seit 2013 Werbung für die Spezialeinheit Cobra, einer polizeilichen Sondereinheit in Österreich.
1116 211 1116 211 zieht einen Railjet, er ist der modernste Hochgeschwindigkeitszug der ÖBB Flotte. Lokomotiven und Wagen haben ein einheitliches Design
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Baureihe 182 (ES64U2)

Da die Baureihe 152 keinen Zugang zum Schienennetz der ÖBB bekam, wurde auf Basis der Baureihe 1116 die Baureihe 182 für den grenzüberschreitenden Güterverkehr bestellt. Im Jahr 2001 wurden die 25 Lokomotiven in Betrieb genommen. Bis 2009 wurden sie überwiegend im Güterverkehr eingesetzt, obwohl es sich ja um Hochleistungslokomotiven handelt. Mittlerweile gab es bei der DB aber eine Vielzahl anderer Loks(BR 185), die in Österreich eingesetzt werden konnten. Daher wurde beschlossen, alle 25 Einheiten sukzessive an DB Regio zu verkaufen. Im Oktober 2009 wurde mit der 182 001 der Einsatz auf der Strecke Cottbus-Leipzig von DB Regio getestet. Die Lok erwies sich als sehr gut geeignet die Doppelstockzüge zu ziehen, auch die hohe Leistung der Lok war bei der Fahrplaneinhaltung sehr hilfreich. Mit dem Fahrplanwechsel im Sommer 2010 wurden die BR 182 auch vor IC- und EC-Zügen eingesetzt.

182 008 182 008 zog am 22.08.2010 ihren IC aus dem Kölner Hauptbahnhof
182 003 182 003 mit einem RE in Berlin Zoologischer Garten

Auch die Baureihe 182 eignet sich hervorragend als Werbeträger...

182 008 182 013 macht Werbung für die BUGU 2015 in der Havel-Region
182 003 182 016 bewirbt den Verkehrsverbund VVO
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ES64U2

Die Dispolok GmbH, eine Tochtergesellschaft von Siemens Transportation Systems, erhielt selber 60 Lokomotiven des Typs ES64U2, die sie anderen Bahnbetreibern vermietete. Im Jahr 2006 verkaufte Siemens die Dispolok GmbH an das japanische Unternehmen Mitsui. Seitdem sind die Maschinen Eigentum von Mitsui Rail Capital Europe (MRCE). Seit 2010 verkauft MRCE die ES64U2 schrittweise an andere Betreiber. Im Jahr 2000 mietete Hupac SA, eine ES64U2 für den Verkehr durch die Schweizer Alpen. Im selben Jahr kaufte das Unternehmen die Lok und bestellte zwei weitere im Jahr 2001. Sie wurden die ersten ES64U2-Lokomotiven, die für die Schweiz zugelassen wurden. Jetzt werden die drei Loks (ES64U2 100 bis ES64U2 102) in ganz Deutschland und der Schweiz eingesetzt.

182 600 182 600 (ES64U2 100) ist zur Zeit an WRS vermietet und steht hier in Karlsruhe
182 601 182 601 (ES64U2 101) war zum Zeitpunkt der Aufnahme an die Salzburger Eisenbahn TransportLogistik GmbH vermietet
2010 kaufte auch Hector Rail eine ES64U2-Lokomotive ES64U2 031 von MRCE, überführte sie nach Schweden und lackierte sie in den typischen Hector Rail Farben. Sie erhielt die Baureihen Bezeichnung 242. Insgesamt 7 Lokomotiven dieser Baureihe sind mittlerweile für Hector Rail auf den Schienen unterwegs.
242.515 242.516 in Gremberg
Alte NummerNeue NummerKaufzeitpunktName der Lok
    
ES64U2 002242.5022013Zurg
ES64U2 003242.5032010Balboa
ES64U2 004242.5042013Mr. Potato Head
ES64U2 016242.5162010Ferdinand
ES64U2 017242.5172011Fitzgerald
ES64U2 031242.5312010La Motta
ES64U2 032242.5322011Lightyear
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BR 189 ES64F4

1999 bekam Siemens einen Folgeauftrag für weitere 100 Lokomotiven auf Basis der Lokomotiven der Baureihe 152. Die neuen Lokomotiven sollten aber für den Langstreckengüterverkehr geeignet sein, musste also Viersystemlokomotiven sein. So entstand die neue Baureihe BR 189. Die Modularität ermöglicht es den Lokomotiven, alle Herausforderungen des grenzüberschreitenden Güterverkehrs zu meistern; vier verschiedene Oberleitungssysteme, mehrere Lademessgeräte und zahlreiche Beleuchtungssysteme in LED Technik, Sicherheitsvorschriften und Signalanlagen, die in jedem europäischen Land unterschiedlich sind. In den Jahren 2002 bis 2005 wurden die 100 bestellten Loks an die DB ausgeliefert. Die Lokomotiven wurden mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h konzipiert sind aber grundsätzlich auf 230 km/h aufrüstbar. Sie werden überwiegend als Güterzuglokomotive eingesetzt. Derzeit setzt die DB noch 87 Lokomotiven der BR 189 ein, 10 Loks wurden zwischenzeitlich an MRCE verkauft, 3 Loks sind z-gestellt. 58 der Lokomotiven sind für den Verkehr in die Niederlande ausgerüstet und wickeln damit den größten Teil des schweren Güterverkehr ab. Gut erkennbar sind die Loks an der weißen Schürzen an den Fronten.

189 069 189 069 mit der für die Niederlande typischen weißen Schürze
Auch bei privaten Bahngesellschaften sind über 140 Lokomotiven der Baureihe 189 im Einsatz, ein Großteil gehört dem Unternehmen MRCE. Die Baureihe hat die Zulassung in 16 Ländern und ist somit wirklich universell einsetzbar.

189 002 189 002 vor einem Güterzug in Bonn
189 026 189 026 in Kaarst
189 049 & 189 071 Vor schweren Güterzügen sind Lokomotiven der Baureihe 189 oft in Doppeltraktion unterwegs, hier sind es 189 049 und 189 071
189 090 189 090 wurde 2006 an MRCE verkauft
189 093 189 093 gehört ebenso der MRCE war von 2008 bis 2010 an Veolia vermietet
189 098 189 098 war von 2008 bis 2013 an die ERS Railways B.V., Rotterdam vermietet
189 112 189 112 der SBB Cargo in Köln Gremberg
189 113 & 189 115 189 113 & 189 115 standen im Mai 2011 in Wegberg
189 801 189 801 gehört der WLE - Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH und wird des öfteren im Sonderzugverkehr eingesetzt
189 804 189 804 gehört der MRCE und war von 2012 bis 2016 an die PKP Cargo vermietet
189 822 189 822 war von 2013 bis 2017 an die Steiermarkbahn Transport and Logistik GmbH vermietet. Seit 2017 gehört sie der DB Cargo
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ÖBB 1216 ES64U4

2003 einigten sich Siemens und die ÖBB darauf die ursprüngliche Bestellung von 350 Loks der Baureihe 1116 zu reduzieren und stattdessen eine neue Lokgeneration die ÖBB 1216 zu ordern. Die 1216 stellt die ultimativen EuroSprinter-Lokomotive dar. Der Auftrag beinhaltete 50 Lokomotiven der Baureihe 1216. Es wurden zunächst drei Prototypen-Loks gebaut die 1216 001 bis 1216 003. Diese Loks wurden intensiv in Östereich und dem europäischen Umland getestet, unter anderem auf der Gotthard Rampe in der Schweiz und der Schnellfahrstrecke Würzburg - Hannover in Deutschland. Die neuen Maschinen verfügen über zwei vollwertige Kabinen mit zwei Eingangstüren, europäische Sicherheitsanforderungen machten dies erforderlich dies. Die Seitenwände einer Maschine sind wieder glatt und jede Kabine hat einen dritten Scheinwerfer über den Kabinenfenstern. Bemerkenswert ist auch, dass bei der neuen Lokomotive die Anzahl der Teile aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) wieder reduziert wird. Mehr Stahl erhöht natürlich die Festigkeit der Kabine und verbessert die Fahrersicherheit.

ES 64 U2 020 Bei den Loks der Reihe ES 64 U2 sieht man unterhalb des Führerstands die Notausstiegsluke und die im mittleren Bereich angeordnete Tür
1216 003 Die Loks der Reihe ES 64 U4 besitzen an jedem Führerstand eine Türe

In den Jahre 2005 bis 2011 werden insgesamt 129 Lokomotiven dieses Typs gebaut, neben den 50 Loks der ÖBB sind 10 Loks für die polnischen Staatsbahnen und 32 Loks für die slowenische Eisenbahn ausgeliefert worden. Die anderen sind im Besitz von zahlreichen privaten Bahngesellschaften.

1216 019 1216 019 mit Werbung für die Schifffahrt auf dem Achensee
370 006 370 006 der polnischen Staatsbahnen in Berlin
1216 903 1216 903 gehörte im April 2013 der RTS Rail Transport Service GmbH, 2019 wurde sie an die ČD - Ceské dráhy verkauft.