Im Jahr 1992 begann die Deutsche Bahn mit intensiven Testfahrten der 127 001 von Siemens und Krauss Maffei. Diese
Tests führten die Lokomotive auch in das benachbarte Ausland. Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse entwickelten die beiden
Unternehmen die Baureihe 152. Sie wurde als reine Güterzuglokomotive ausschließlich für das Wechselstromsystem mit 15 kV 16.7 Hz
konzipiert. Mit einem Tatzlagerantrieb ausgestattet erreichen die Lokomotiven eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h.
Im Dezember 1996 wurde 152 001 an die Deutsche Bahn übergeben, im Frühjahr 1997 begann dann die Serienlieferung der Baureihe.
Ursprünglich waren 195 Loks bestellt, gebaut wurden aber nur 170 Maschinen. Die österreichischen Eisenbahnbehörden verweigerten der
Baureihe 152 den Zugang zu ihrem Netz. Um den grenzüberschreitenden Güterverkehr zwischen Deutschland und Österreich weiterführen zu können,
hat die Deutsche Bahn beschlossen, 25 Lokomotiven zu bestellen, die mit der österreichischen Baureihe OBB 1116 identisch sind, die
Baureihe 182.
Zwei weitere Lokomotiven wurden an Dispolok ausgeliefert und später an das Unternehmen ITL weiterverkauft.
Das Konzept der Mehrzweck-Baureihe ÖBB 1x16 basiert auf der Baureihe BR 152. Die BR 152 ist eine reine Güterzuglokomotive, deren Konstruktion auf der Kombination von Kosteneffizienz und einheitlicher Optik der DB-Loks (Baureihen 101, 145 und 152) zurückzuführen ist. Die ÖBB wollten für ihre Loks ein anderes Erscheinungsbild haben, deutlich zu erkennen an der Frontpartie, der anderen Anordnung der Türen und die klappbaren Aussenspiegel. Hier ist auch der Sicherheitsausstieg bemerkenswert. Da die Loks eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h erreichen, war auch die Aerodynamik ein wichtiger Konstruktionsfaktor. Siemens lieferte zwischen 1999 und 2006 die Lokomotiven der beiden Baureihen mit einer Dauerleistung von 6400 kW.Sie besitzen einen Hohlwellenantrieb, der nötig für die Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h ist. Die Lokomotiven werden in "Ferrari" rot lackiert und tragen das Logo und den Markennamen: TAURUS, der lateinische Begriff für Stier. Die Auslieferung erfolgt in zwei Serien. Die erste Serie trägt die Bezeichnung 1016 (50 Stück), sie ist nur für den Betrieb unter 15kV AC geeignet. Die zweite Serie mit der Bezeichnung 1116 (282 Stück von ursprünglich 350) kann auch mit 25kV AC betrieben werden.
Da die Baureihe 152 keinen Zugang zum Schienennetz der ÖBB bekam, wurde auf Basis der Baureihe 1116 die Baureihe 182 für den grenzüberschreitenden Güterverkehr bestellt. Im Jahr 2001 wurden die 25 Lokomotiven in Betrieb genommen. Bis 2009 wurden sie überwiegend im Güterverkehr eingesetzt, obwohl es sich ja um Hochleistungslokomotiven handelt. Mittlerweile gab es bei der DB aber eine Vielzahl anderer Loks(BR 185), die in Österreich eingesetzt werden konnten. Daher wurde beschlossen, alle 25 Einheiten sukzessive an DB Regio zu verkaufen. Im Oktober 2009 wurde mit der 182 001 der Einsatz auf der Strecke Cottbus-Leipzig von DB Regio getestet. Die Lok erwies sich als sehr gut geeignet die Doppelstockzüge zu ziehen, auch die hohe Leistung der Lok war bei der Fahrplaneinhaltung sehr hilfreich. Mit dem Fahrplanwechsel im Sommer 2010 wurden die BR 182 auch vor IC- und EC-Zügen eingesetzt.
Auch die Baureihe 182 eignet sich hervorragend als Werbeträger...
Die Dispolok GmbH, eine Tochtergesellschaft von Siemens Transportation Systems, erhielt selber 60 Lokomotiven des Typs ES64U2, die sie anderen Bahnbetreibern vermietete. Im Jahr 2006 verkaufte Siemens die Dispolok GmbH an das japanische Unternehmen Mitsui. Seitdem sind die Maschinen Eigentum von Mitsui Rail Capital Europe (MRCE). Seit 2010 verkauft MRCE die ES64U2 schrittweise an andere Betreiber. Im Jahr 2000 mietete Hupac SA, eine ES64U2 für den Verkehr durch die Schweizer Alpen. Im selben Jahr kaufte das Unternehmen die Lok und bestellte zwei weitere im Jahr 2001. Sie wurden die ersten ES64U2-Lokomotiven, die für die Schweiz zugelassen wurden. Jetzt werden die drei Loks (ES64U2 100 bis ES64U2 102) in ganz Deutschland und der Schweiz eingesetzt.
Alte Nummer | Neue Nummer | Kaufzeitpunkt | Name der Lok |
---|---|---|---|
ES64U2 002 | 242.502 | 2013 | Zurg |
ES64U2 003 | 242.503 | 2010 | Balboa |
ES64U2 004 | 242.504 | 2013 | Mr. Potato Head |
ES64U2 016 | 242.516 | 2010 | Ferdinand |
ES64U2 017 | 242.517 | 2011 | Fitzgerald |
ES64U2 031 | 242.531 | 2010 | La Motta |
ES64U2 032 | 242.532 | 2011 | Lightyear |
1999 bekam Siemens einen Folgeauftrag für weitere 100 Lokomotiven auf Basis der Lokomotiven der Baureihe 152. Die neuen Lokomotiven sollten aber für den Langstreckengüterverkehr geeignet sein, musste also Viersystemlokomotiven sein. So entstand die neue Baureihe BR 189. Die Modularität ermöglicht es den Lokomotiven, alle Herausforderungen des grenzüberschreitenden Güterverkehrs zu meistern; vier verschiedene Oberleitungssysteme, mehrere Lademessgeräte und zahlreiche Beleuchtungssysteme in LED Technik, Sicherheitsvorschriften und Signalanlagen, die in jedem europäischen Land unterschiedlich sind. In den Jahren 2002 bis 2005 wurden die 100 bestellten Loks an die DB ausgeliefert. Die Lokomotiven wurden mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h konzipiert sind aber grundsätzlich auf 230 km/h aufrüstbar. Sie werden überwiegend als Güterzuglokomotive eingesetzt. Derzeit setzt die DB noch 87 Lokomotiven der BR 189 ein, 10 Loks wurden zwischenzeitlich an MRCE verkauft, 3 Loks sind z-gestellt. 58 der Lokomotiven sind für den Verkehr in die Niederlande ausgerüstet und wickeln damit den größten Teil des schweren Güterverkehr ab. Gut erkennbar sind die Loks an der weißen Schürzen an den Fronten.
2003 einigten sich Siemens und die ÖBB darauf die ursprüngliche Bestellung von 350 Loks der Baureihe 1116 zu reduzieren und stattdessen eine neue Lokgeneration die ÖBB 1216 zu ordern. Die 1216 stellt die ultimativen EuroSprinter-Lokomotive dar. Der Auftrag beinhaltete 50 Lokomotiven der Baureihe 1216. Es wurden zunächst drei Prototypen-Loks gebaut die 1216 001 bis 1216 003. Diese Loks wurden intensiv in Östereich und dem europäischen Umland getestet, unter anderem auf der Gotthard Rampe in der Schweiz und der Schnellfahrstrecke Würzburg - Hannover in Deutschland. Die neuen Maschinen verfügen über zwei vollwertige Kabinen mit zwei Eingangstüren, europäische Sicherheitsanforderungen machten dies erforderlich dies. Die Seitenwände einer Maschine sind wieder glatt und jede Kabine hat einen dritten Scheinwerfer über den Kabinenfenstern. Bemerkenswert ist auch, dass bei der neuen Lokomotive die Anzahl der Teile aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) wieder reduziert wird. Mehr Stahl erhöht natürlich die Festigkeit der Kabine und verbessert die Fahrersicherheit.
In den Jahre 2005 bis 2011 werden insgesamt 129 Lokomotiven dieses Typs gebaut, neben den 50 Loks der ÖBB sind 10 Loks für die polnischen Staatsbahnen und 32 Loks für die slowenische Eisenbahn ausgeliefert worden. Die anderen sind im Besitz von zahlreichen privaten Bahngesellschaften.